Ausstattung und Kunst

Vom Ende des 18. Jahrhunderts stammt der klassizistische Kanzelaltar. Die Kanzel über dem Altartisch spiegelt die Wertschätzung der Predigt in jener Zeit. Der lebensgroße Kruzifixus, den der Bärensteiner Kunstbildhauer Christian Friedrich Reppel 1800 schuf, hing ursprünglich am Taufstein. Bei der Erneuerung des Innenraumes 1954/55 entfernte man ein Kreuzigungsbild im Stil der darüber befindlichen Grablegung und setzte das Kruzifix an dessen Stelle.

Die erste Orgel wurde 1698/99 aus Joachimsthal angeschafft und war ca. 200 Jahre in Benutzung. 1785 wurde sie von Christian David Hausdörfer aus Schwarzenberg erweitert, von dem auch das spätbarocke Orgelprospekt stammt. Die heutige Orgel wurde 1911 von der Dresdener Firma Jehmlich erbaut. Zwei Manuale, Pedal und 27 klingende Register verleihen dem Instrument ein gutes Klangspektrum. 2003 wurde die Orgel vollständig restauriert und ihr Prospekt erneuert.

Erwähnung verdient der Bärensteiner Abendmahlskelch, der von Kurfürstin Sybilla Magdalena 1658 höchstselbst für die noch junge Gemeinde gestiftet wurde. Im Bayrischen Erbfolgekrieg 1778 von plündernden Kaiserlichen geraubt, wurde er zwar wenig später bei Schlettau wieder aufgefunden, seine Edelsteine waren aber heraus gebrochen und blieben verloren.

Das Bildprogramm

Betritt ein Besucher die Kirche, wird der Blick zunächst zum Gekreuzigten gezogen. Weiter aufsteigend führt der Blick über das Gemälde der Grablegung bis zum Auferstandenen. Dieser steht – auch im verkündigten Wort – segnend über der versammelten Gemeinde. Weiter aufwärts wird der Betrachter in die Himmelfahrt hinein genommen und zugleich eingeladen, mit einzustimmen in den Lobpreis der ersten Zeugen.

Kehrt der Betrachter aus der Vertikalen zum Gekreuzigten zurück, führt ihn die Horizontale nun zu den beiden Glasfenstern mit Christgeburt und Auferstehung. So »kreuzen« sich im Gekreuzigten der irdische Weg Jesu und der Weg Gottes zu den Menschen, die Erlösung, die der Kirche den Namen gibt.

Bauliche Veränderungen

Ab 1729 trug sich die Gemeinde mit Gedanken zum Kirchturmbau. Das geht aus Annaberger Ratsakten hervor. Bis dahin muss ein separater Glockenturm neben der Kirche gestanden haben. Denn die älteste Glocke, die die Kirche besitzt, goss Meister Daniel Hendel schon 1687. Im Jahre 1746 soll der Kirchturm in seiner jetzigen Form als Dachreiter errichtet worden sein, und mindestens eine weitere Glocke fand in ihm Platz.

Emporen wurden vermutlich um 1698 eingezogen. Denn zu dieser Zeit wurden die Dörfer Stahlberg und Niederschlag nach Bärenstein eingepfarrt und die Zahl der Gemeindeglieder erhöhte sich um mehrere Hundert. Auch 1698 war die Orgel angeschafft worden, und dies erforderte eine Orgelempore.

Zunächst muss die Kirche wohl eine Kassetten–Decke besessen haben. Das belegt die Art der Deckenbalken (zu sehen auf dem Kirchboden) bis heute. Wann diese glatt geputzt wurde, daran scheiden sich die Geister, je nachdem, ob man das Deckengemälde als barock oder klassizistisch einordnet.

Zu Beginn des 18. Jahrhunderts erhielt die Kirche eine Turmuhr. Die heutige mechanische Turmuhr im Dachreiter stammt jedoch aus späterer Zeit.

Die beiden Treppenhäuser mit Seiteneingängen wurden 1895 und 1911 angebaut. Nun konnten auch die beiden Emporen etwas verbreitert und von Besuchern besser erreicht werden.

Andacht zum alten Altarbild »

Festpredigt zur Glockenweihe »

Predigt zum Deckengemälde der Erlöserkirche »

« zurück


Marcel Drechsler - Mediendesigner | www.marcel-drechsler.de

Partnergemeinde St. Martin Gemeinde - Hannover-Anderten

 
     
     
     
  wertvoller vergoldeter Kelch aus dem frühen 17. Jahrhundert  
 
wertvoller vergoldeter Kelch aus dem frühen 17. Jahrhundert
 
     
   
 
längst verschwundene Deckenmalerei
 
     
   
     
  Taufbecken mit historischer Abdeckung  
     
   
     
  altes Altarbild